Heimische Pflanzen sind ökologisch wertvoller
Im Grünordnungsplan sind heimische Pflanzen wie Hasel, Holunder, Pfaffenhütchen, Schlehe und Weißdorn festgeschrieben. Doch die Gemeinde pflanzt unter Missachtung ihres eigenen Plans u.a. Deutzien (natürliches Verbreitungsgebiet Japan), Glanzmispeln (Asien), Azaleen (China), Spireen (u.a. Asien) oder Weigelien (Asien). Wie schade! Denn im Laufe einer langen gemeinsamen Entwicklungsgeschichte hat sich das ökologische Gefüge zwischen heimischen Pflanzen und Tieren sehr eng aufeinander eingespielt. Die meisten fremdländischen Gehölze sind daher im ökologischen Sinne wertlose Fremdkörper – man könnte sagen: grüner Beton. Ein Beispiel: Der heimische Wacholder ernährt 43 Vogelarten, der Chinesische Wacholder dagegen nur eine einzige Art! (Quelle: www.nabu-bonn.de). Ähnliches gilt für Insekten, deren Larven auf bestimmte Nahrungspflanzen spezialisiert sind. Bienen brauchen vom Frühjahr bis in den Herbst ausreichend Blüten. Die frühesten Blüten im Jahr hat beispielsweise die Hasel, gefolgt von Schlehe oder Kriecherl. Im Frühsommer dann unter anderem Holunder und später Liguster. . Heimische Pflanzen sind nicht nur ökologisch wertvoller, sondern oft mindestens ebenso attraktiv. So braucht etwa ein fruchtendes Pfaffenhütchen absolut keinen Vergleich mit teuren Exoten zu scheuen. Die preisgünstigeren heimischen Sträucher schonen obendrein die Gemeindekasse. Standortangepasste Pflanzen benötigen weniger Pflege und senken den Zeitaufwand für die Bauhofmitarbeiter. Die gepflanzten Azaleen zum Beispiel benötigen Erde mit niedrigem ph-Wert und spezielle Düngergaben um zu gedeihen. .
Kristina Widmann