Florian von Brunn SPD Woche im Landtag - Kommentar

SPD-Landtagsfraktion

08. April 2022

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Die SPD-Woche im Landtag

  1. April 2022

Dieses Mal mit grausamen Kriegsverbrechen in der Ukraine, deren Täter zur Rechenschaft gezogen werden müssen und einem Bayerischen Haushalt, von dem wir mehr soziale Politik in Bayern erwarten und Ideen für bezahlbare Energie

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Interessierte,

die Bilder aus dem ukrainischen Butscha sind furchtbar: Über 300 Zivilisten - Männer, Frauen und Kinder - wurden in dem Vorort von Kyiv von Putins Soldaten ermordet - zum Teil auf offener Straße regelrecht hingerichtet. Die zahlreichen Berichte von Augenzeugen und von Journalisten sind unerträglich. Dieses Kriegsverbrechen ruft weltweit Entsetzen und Zorn hervor. 30 Jahre nach Beginn des entsetzlichen Bosnienkrieges, bei dem über 100.000 Menschen ermordet wurden, gibt es nun in Europa einen neuen blutigen und grausamen Krieg mit unaussprechlichen Kriegsverbrechen. Das ist schwer fassbar und macht mich, auch Wochen nach dem Beginn des Krieges, noch sehr betroffen.

Unser Bundeskanzler Olaf Scholz hat in dieser Woche klar gesagt: Die Täter und ihre Auftraggeber müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Und er hat hinzugefügt, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnen darf. Es geht dabei auch darum, dass die russische Aggression nicht auf die Ukraine beschränkt ist. Auch die baltischen Staaten, Moldawien und Bosnien-Herzegowina sind gefährdet. Der russische Ex-Staatschef Medwedew spricht sogar von einem „offenen Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok“. Deswegen ist es richtig, dass die Bundesregierung weitere schnellere Waffenlieferungen in die Ukraine beschlossen hat.

Es fällt noch immer schwer, sich angesichts von Putins Kriegsverbrechen bayerischen Belangen zuzuwenden. Aber wir müssen gleichzeitig Putin entschlossen entgegentreten und uns hier in Bayern um die Anliegen der Menschen kümmern. In dieser Woche wurde im Parlament der Haushalt beraten und verabschiedet. Der Landtag hat entschieden, wofür in Bayern das Geld ausgegeben wird. Ehrlicherweise hat es die Landtagsmehrheit aus CSU und Freien Wählern entschieden, denn wir haben andere Vorstellungen. Wir wollen soziale Politik für Bayern!

Ich habe in der grundsätzlichen Aussprache zum Haushalt zu Beginn der drei Tage klar gemacht: Wir brauchen Investitionen in den sozialen Zusammenhalt und die Zukunftsfähigkeit Bayerns. Eins der wichtigsten Themen für die Menschen in Bayern sind bezahlbare Wohnungen. Das Thema ist jetzt sogar noch wichtiger, wo viele ukrainische Geflüchtete zu uns kommen und hier eine Bleibe suchen. In Bayern sind vielerorts bezahlbare Wohnungen Mangelware. Das erleben viele hart arbeitende Menschen schon seit Jahren.

Wir fordern deshalb eine bayerische Wohnungsmilliarde: Mit diesem Geld sollen viel mehr bezahlbare Wohnungen entstehen. Wir als BayernSPD wollen, dass jede Bayerin und jeder Bayer sich eine vernünftige Wohnung leisten kann. Dafür kämpfen wir gemeinsam mit unserer SPD-Wohnungsexpertin im Landtag, Natascha Kohnen, schon lange.

Ein weiteres wichtiges Thema für die Menschen ist die Frage nach bezahlbarer Energie. Herr Söder hat hier in der Vergangenheit viele Fehler gemacht: Er hat die günstigste Form der Stromerzeugung, die Windenergie, in Bayern vollständig ausgebremst. Und er spricht davon, dass er die Atomkraftwerke weiter betreiben will. Das ist angesichts der Gefahr von Cyberattacken aus Russland heute noch gefährlicher als ohnehin schon. Wir als SPD dagegen wollen neben Wind und Sonne einen großen Standortvorteil Bayerns massiv nutzen: Erdwärme und Geothermie – außerdem die Abwärme, die in Industrieprozessen anfällt und bisher unzureichend genutzt wird. Mit unserer Energieexpertin Annette Karl setzen wir uns für klimafreundliche Energiegewinnung ein, mit der Bayern unabhängig von russischem Gas wird.

Nicht erst in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass es überall gute Krankenhäuser gibt und sie ordentlich finanziert sind. Auf dem Land müssen Menschen zum Teil lange fahren, wenn sie ein Krankenhaus, eine Notaufnahme, eine Geburtsstation brauchen. Das darf nicht sein. Wir wollen mehr Investitionen in Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Unsere Gesundheitsexpertin Ruth Waldmann hat das in ihrer Haushaltsrede noch einmal deutlich gemacht: Es gibt nichts Wichtigeres als eine gute Gesundheitsvorsorge für alle Menschen! Unser Vorschlag ist, für die Krankenhäuser in Bayern 100 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen und für die Pflege-Infrastruktur 160 Millionen Euro. Das würde die Gesundheitsversorgung und die Pflege in Bayern deutlich verbessern!

Übrigens: Gerade in diesen Zeiten ist es nötig, dass Bayern und Deutschland gemeinsam Hand in Hand arbeiten. Es ist unverantwortlich und nur parteitaktisch motiviert, dass Herr Söder sich permanent am Bundeskanzler und den Entscheidungen der Bundesregierung abarbeitet. Er vernachlässigt dabei seine Aufgaben in Bayern. Er hat offenbar panische Angst davor, dass er und die CSU die nächste Landtagswahl verlieren. Die SPD ist in Bayern im Aufwind. Das zeigt eine Umfrage, die die Partei in Auftrag gegeben hat: Die BayernSPD würde bei einer Landtagswahl im Moment 16 Prozent erreichen und gleichauf mit den Grünen liegen. Das ist ein Plus von über sechs Prozent im Vergleich zur Landtagswahl. Aber es ist kein Grund dafür, die Hände in den Schoß zu legen. Wir kämpfen weiter für gute Politik und für die Menschen in unserem Bayern.

Ihr seht, es gibt viel zu tun.

Freundschaft!

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